Vom Beförderungsfall zum geschätzten Kunden durch Mobilitätsdesign – mit Prof. Dr. Kai Vöckler, Forscher für Mobilitätsdesign an der HfG Offenbach

Warum wissen viele Menschen eigentlich nichts von dem Fahrradparkhaus am Frankfurter Hauptbahnhof? Und wie kann über Lichttemperatur das Sicherheitsgefühl erhöht werden?

Design spielt nicht nur bei dem Automobil eine Rolle, sondern auch für die Akzeptanz jeglicher anderer Formen von Mobilität. Das Sicherheitsgefühl an Bahnhöfen hängt nicht nur von Polizeibeamten in Uniform ab, sondern kann von Design positiv beeinflusst werden. Im Mobilitätsfunk sprechen wir mit Kai über einige Best Practices und wie sich Lichttemperatur nicht nur auf das Wohlbefinden auswirkt, sondern auch Vandalismus verhindert.

„Das Angebot, was mir gemacht wird, sagt mir doch schon, wer ich bin – ein Beförderungsfall oder ein Kunde, den man wertschätzt“. In Deutschland ist man sich über die Bedeutung von Design im öffentlichen Verkehr noch nicht bewusst, sagt er.

Mit welchen einfachen Mitteln auch kleine Verkehrsbetriebe schon heute etwas verändern können und wie eine Bushaltestelle als multimodale Mobilitätsplattform aussehen könnte, erfahrt ihr im Podcast!

Wie Design im ÖPNV zur Verkehrswende beitragen kann – mit Viktoria Brandenburg von ‚Die Informationsdesigner‘

Warum gibt es in Deutschland kein einheitliches Informationsdesign im ÖPNV? Mit welchen Methoden lassen sich Informationen barrierefrei gestalten?

Viktoria erzählt im Mobilitätsfunk von den größten Herausforderungen, die im Informationsdesign des ÖPNV auftreten und welche positiven Effekte die Lösung dieser auf das Fahrerlebnis haben können. Die Schaffung von barrierefreien und einheitlichen Designs kann helfen, den öffentlichen Verkehr menschenzentrierter und inklusiv zu gestalten.

„Kommunikation ist ein unterschätzter Hebel, um mehr Leute in den ÖPNV zu bekommen“, sagt sie – im Gegensatz zu Investitionen in die Infrastruktur auch schneller und günstiger!
Welche Veränderungen auch die Digitalisierung mit sich bringt – von animierten Avataren, die in Gebärdensprache reden bis hin zu 3D-Plänen von Haltestellen – erfahrt ihr im Mobilitätsfunk

Mit Datenanalyse zur erfolgreichen Verkehrswende? – Mit Daniel Tyoschitz von AWAKE Mobility

Wie kann Predictive Maintenance bei Bussen einen Beitrag für nachhaltige Mobilität leisten?

Diese Woche blicken wir auf die Erfolgsfaktoren der Verkehrswende mal aus einer anderen Perspektive: die Instandhaltung von Bussen. Diese soll zukünftig nicht mehr reaktiv stattfinden, sondern notwendige Reparaturen und Ausfälle von Fahrzeugen mit Hilfe einer intelligenten Datenauswertung vorhergesagt werden.

Damit die Verkehrswende und die erhoffte Verdopplung der Fahrgastzahlen im ÖPNV gelingen, braucht es ein Drittel mehr Fahrzeuge. Durch die vorausschauende Instandhaltung der Fahrzeuge kann „das unplanmäßige planbar gemacht” und die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Bussen verbessert werden, erzählt Daniel im Podcast.

Welche Einflüsse das Wetter auf die Reichweite von E-Bussen hat und wie auch hier Daten helfen können, diese zu optimieren, erfahrt ihr im Mobilitätsfunk!

Die vier Faktoren für ein attraktives ÖPNV-Angebot

Wie stellen wir den ÖPNV in Zukunft besser auf und mit welchen Mitteln kann dies finanziert werden?

Das 9-Euro-Ticket hat für viel Diskussion gesorgt und auch bei der Haushaltsplanung des Bundes sind Bus und Bahn nun mehr denn je im Gespräch, erzählt uns Stefan. Er berichtet von den geplanten Maßnahmen für den Ausbau der Infrastruktur und wie auch die Mobilität im ländlichen Raum zukünftig attraktiver werden soll.

“Das Verkehrsministerium muss nicht nacharbeiten, sondern ehrlich gesagt arbeiten”, um die Klimaschutzziele zu erreichen, sagt Stefan im Mobilitätsfunk. Dass wir in Deutschland knapp 50 Millionen Pkws haben und damit alle Bürger:innen auf die Vordersitze passen würden, verdeutlicht die Missstände und die Notwendigkeit neuer Lösungen.

„Den ÖPNV kostenlos zu machen, aber es fährt kein Bus, bringt nichts“. Für ein attraktives ÖPNV-Angebot ist nicht nur die aktuelle Preisdiskussion relevant, sondern auch 3 weitere Faktoren, über die Stefan im Podcast berichtet. Welche das sind und wie er auf Aussagen aus unserer Podcast-Folge mit Daniela Kluckert reagiert, erfahrt ihr im Mobilitätsfunk!

Braucht’s das eigene Auto überhaupt noch? Was Carsharing zur Mobilitätswende beitragen kann

– mit Mobilitätsforscherin Dr. Jutta Deffner

Wird durch Carsharing-Angebote zusätzlicher Verkehr geschaffen? Wer nutzt Carsharing und für welche Zwecke? Jutta Deffner forscht am Institut für sozial-ökologische Forschung und klärt auf, welche Zielgruppe Carsharing vorrangig nutzt und welche Mobilitätsbedürfnisse dahinterstecken.

Studienergebnisse zeigen, dass Carsharing-Angebote eine Verlagerung vom nichtmotorisierten zum motorisierten Individualverkehr bewirken – die Verlagerung vom ÖPNV ist allerdings nicht so stark betroffen. Dies könnte unter anderem daran liegen, dass die günstigste Fahrt mit dem Carsharing oftmals nicht günstiger als ein Ticket für den ÖPNV sein darf, sagt sie.

Bislang nutzen nur 3% der Menschen in Deutschland Carsharing-Angebote. Doch eine Verknüpfung mit dem ÖPNV könnte eine vielversprechende Möglichkeit sein, die Mobilität der Zukunft zu gestalten. Jutta erzählt im Mobilitätsfunk, welche Möglichkeit Kommunen haben, die Nutzung zu stärken und stellt innovative Konzepte vor, um auch im ländlichen Raum Carsharing attraktiv umzusetzen!

Wieso es noch gar keine richtige Mobilität gibt – mit Dr. Stefan Carsten

Was wäre, wenn Fahrräder mehr Raum als Autos hätten? Wie sähe Mobilität aus, wenn wir das 9-Euro-Ticket 10 Jahre, statt nur 3 Monate getestet hätten?

Für eine lebenswerte Zukunft in Städten muss es eine Transformation der öffentlichen Räume geben – heutzutage sind etwa 60% des öffentlichen Raumes für Autos bestimmt. Stefan erzählt uns von dem Berliner Projekt Radbahn und welche Vorteile autofreie Straßen auch für den Einzelhandel haben.

„Es gibt nur wenige Orte in Deutschland, wo Mobilität wirklich vorhanden ist”. Denn Mobilität bedeutet für Stefan vor allem, die Auswahl zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln und Alternativen zum Privatauto zu haben.

Bei der Umsetzung der #Mobilitätswende liege Deutschland hinter seinen Nachbarländern, meint er und fordert, dass von der Politik ein eindeutiger Impuls für eine soziale und nachhaltige Mobilität kommen muss. Welche Wünsche er an Verkehrsminister Volker Wissing richtet, erfahrt ihr im Mobilitätsfunk!

Kostenloser ÖPNV in Deutschland? Wie die Stadt Monheim dieses Konzept bereits umsetzt

– mit Daniel Zimmermann, Bürgermeister von Monheim am Rhein

Was braucht es, um ein 0-Euro-Ticket umzusetzen und könnte dies bald in Deutschland Realität werden? Ein Beispiel ist die Stadt Monheim, die bereits seit knapp zwei Jahren ihren Bürger:innen kostenlosen ÖPNV anbietet.

„Ein bundesweites Phänomen ist, dass die Fahrgeldeinnahmen der Verkehrsbetriebe den Hauptteil der Kosten nicht decken. Wenn der ÖPNV eh schon hochgradig subventioniert ist…, warum dann nicht noch den Rest?“ bringt Daniel Zimmermann zur Diskussion um ein Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets an.

Vor der Einführung des kostenlosen Nahverkehrs wurden noch 55% der Wege in der Stadt Monheim mit dem Auto zurückgelegt, der ÖPNV hatte nur einen Anteil von 15%. Mit der aktuell laufenden Studie zur Veränderung des Nutzerverhaltens im ÖPNV begleitet die Stadt Monheim das Projekt. Doch schon jetzt gibt es erste positive Effekte zu vermerken: rund 75% der Monheimer haben das Angebot bereits genutzt und sogar 95% kennen das Angebot und erwägen, es zu nutzen.

Erfahrt im Mobilitätsfunk mehr über das Konzept und wie viel das kostenlose ÖPNV-Angebot die Stadt Monheim jährlich kostet!

0-Euro-Ticket für Bus und Bahn? Damit ist’s leider nicht getan! Was Deutschland vom kostenlosen ÖPNV in Luxemburg lernen kann

– mit François Bausch, Vizepremierminister von Luxemburg

Warum es nicht reicht, den ÖPNV „einfach“ kostenlos zu machen und was es braucht, um ein attraktives öffentliches Mobilitätsangebot zu schaffen, erzählt uns François Bausch in dieser Folge. Er spricht über Erfolge und Herausforderungen des kostenlosen ÖPNV in Luxemburg und wie die anfangs mangelnde Akzeptanz der Bürger:innen in Luxemburg schnell behoben werden konnte.

Die Pro-Kopf-Investitionen für die Infrastruktur sind in Luxemburg mit Abstand am höchsten in Europa. Dabei setzt Luxemburg auf innovative Mobilitätskonzepte, wie eine Stadtbahn oder Multimodalität, um möglichst viele Verkehrsmittel zu kombinieren. Die hohen Investitionen sind dabei der Kuchen, den man backen muss, und der kostenlose Zugang dabei nur das Sahnehäubchen, sagt François.

Was er von dem 9-Euro-Ticket hält und wie er die Zeit nach dem Aktionsraum in Deutschland gestalten würde, erfahrt Ihr im Mobilitätsfunk!

Warum der ÖPNV mehr E-Busse braucht

– mit Maria Clara Cisneros Toro von den Berliner Verkehrsbetrieben


🚌 ⚡️Sind Elektrobusse die Zukunft des ÖPNV und wie sicher ist die darin verbaute Technologie?

Nach dem Depotbrand einer E-Busflotte in Stuttgart legten einige Verkehrsbetriebe ihre E-Busse vorübergehend still und zeigten sich skeptisch gegenüber der Technologie. Maria Clara erzählt uns im Mobilitätsfunk, warum E-Busse nach wie vor sicher sind und welche Maßnahmen die Berliner Verkehrsbetriebe für die Prävention solcher Vorfälle einsetzen.

Bis Ende dieses Jahres sollen in Berlin 228 E-Busse im Einsatz und bis 2030 sogar die gesamte Flotte von 1.500 Fahrzeugen elektrifiziert sein. Die Reichweite eines solchen Batteriebusses beträgt 150 bis 200 km pro Ladung. Dies stellt im innerstädtischen Verkehr eine weniger große Herausforderung dar als die noch fehlende Ladeinfrastruktur.⛽️ Wie die BVG dieses Problem lösen will und warum E-Busse im Sommer weniger Reichweite als im Winter haben, erfahrt ihr im Mobilitätsfunk! 🎙

Was folgt nach dem 9-Euro-Ticket?

– mit Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr

Wie könnte ein Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets aussehen? Wer hat das Ticket genutzt und hat es wirklich zu einer Verkehrsverlagerung beigetragen? Daniela Kluckert spricht im Mobilitätsfunk darüber, welche Aspekte nach dem Aktionszeitraum evaluiert werden müssen und wie ein Folgeticket aussehen könnte, das die Verkehrswende vorantreibt.

„Wir sollten nicht in eine Gratis-Mentalität abrutschen…, dass Mobilität etwas kostet, ist etwas Selbstverständliches”. Das Angebot des ÖPNVs soll in den nächsten 5 Jahren stark ausgebaut werden. Nicht nur Investitionen in die Infrastruktur sind geplant, sondern auch die stärkere Vernetzung und Öffnung der Ticketstrukturen.

Erfahrt im Mobilitätsfunk, was das BMDV über die Zukunft des ÖPNVs denkt und warum die Branche jetzt noch die Chance hat, diese proaktiv mitzugestalten.